Gegenwind für Deponiepläne in Waldzell
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In Waldzell laufen Bürger und Gemeindepolitiker gegen eine in einer Schottergrube geplante Baurestmassendeponie Sturm. In der Gemeinde spricht man von Wahnsinn und befürchtet Wasserverschmutzung und ein Ansteigen des Lkw-Verkehrs.
„Wir müssen verhindern, dass wertvolles Grundwasser verloren geht, durch einen Vorteil den nur eine Firma hat und das große Geld macht; und alle anderen müssten darunter leiden“, so Johann Jöchtl, der Bürgermeister von Waldzell (Bezirk Ried)am Donnerstagvormittag. Ein Unternehmen aus Haag am Hausruck, das für den ORF Oberösterreich am Donnerstagvormittag für eine Stellungnahme nicht erreichbar war, will auf dem Gelände einer Schottergrube offenbar eine Deponie mit einem Volumen von 970.000 Kubikmeter Bauabfall schaffen.
„Bedenkliche Stoffe könnten abgelagert werden“
Stahlbeton, Alt-Asphalt, Eternit, Glas, Styropor und auch Tellwolle dürfen laut Liste in einer Baurestmassendeponie entsorgt werden, wobei „Tellwolle kann nach neuesten Erkenntnissen krebserregend sein“, so Jöchtl. In Waldzell haben sich die Gegner zu einem Verein formiert. 166 Mitglieder zählt man inzwischen, laut eigenen Angaben wurden schon 1.600 Unterschriften gesammelt.
Die Waldzeller fühlen sich bedroht und fürchten um ihre Lebensqualität, so Rainer Erler vom Verein Zukunft Waldzell. Es werde zum einen ein Anstieg des Schwerverkehrs erwartet, „wir rechnen mit über 6.000 zusätzlichen Lkws“, so Erler. Zum anderen sehen die Waldzeller ihr Trinkwasser und das Image als Wohlfühlgemeinde gefährdet, so Erler.
Gegner: UVP werde gezielt umgangen
Die Deponiegegner fordern unter anderem eine Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP). Ihrer Ansicht nach werde diese gezielt umgangen, weil in der Deponie knapp weniger als eine Million Kubikmeter Abfall deponiert werden soll und eine UVP ab einer Million vorgeschrieben ist. Die Gegner und Gemeindepolitiker erhoffen sich auch Unterstützung von der Landespolitik.
Umweltlandesrat Rudi Anschober (Grüne) sprach sich gegenüber Radio OÖ prinzipiell für Baurestmassendeponien aus. So werde verhindert, dass alte Baustoffe zum Beispiel in Wäldern entsorgt werden. Er kritisierte jedoch, dass bei den Baurestmassedeponien Kontrollen nicht immer so lückenlos durchgeführt würden, um völlig auszuschließen, dass belastetes Material versteckt werde. Die Verunsicherung in Teilen der Bevölkerung verstehe er. Anschober hat für eine Protestveranstaltung Donnerstagabend sein Kommen zugesagt.
Quelle: ORF:Gegenwind für Deponiepläne in Waldzell
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