Für den Erhalt der Lebensqualität

02
Aug
2017

Waldzell: Schottergrube soll zur Baurestmassendeponie werden

no comment admin

In Waldzell gehen die Wogen hoch gegen eine geplante Baurestmassendeponie der Firma Burgstaller.

WALDZELL. Eine geplante Baurestmassedeponie mobilisiert viele Bewohner rundum den Kobernaußerwald, aktiv dagegen anzugehen. Innerhalb kürzester Zeit wurde der Verein „Zukunft Waldzell“ gegründet, der in nur vier Wochen auf 166 Mitglieder angewachsen ist. Auslöser dafür war eine Informationsverantstlatung der Gemeinde, in der die Firma Burgstaller aus Haag am Hausruck ihr neues Projekte vorstellte.
Konkret geht es um die Schottergrube in der Ortschaft Schwendt. Dieses Areal der Firma Burgstaller soll für Ablagerungen von Baurestmassen dienen. „Der Schotterabbau bleibt bestehen, allerdings soll mit dem fortschreitenden Abbau der gewonnen Raum für die Ablagerungen verwendet werden“, erklärt Geschäftsführer Robert Jakob. „Die Pläne sind derzeit beim Amt der Landesregierung eingereicht, Experten prüfen nun den Antrag. Zum jetzigen Zeitpunkt wollen wir kein böses Blut machen und in die gleichen Kerben schlagen“, so Jakob, der in einer offiziellen Stellungsnahme keine Notwendigkeit sieht.

Große Dimensionen

Der Verein Zukunft Waldzell kritisiert die enormen Dimensionen direkt am Kobernaußerwald. „Mit einer Größe von 970.000 Kubikmeter Volumen ist die Deponie riesig groß“, betont der Verein, der unter anderem ein Modell angefertigt hat, das die Größe anschaulich werden lässt. Diverse Deponien wurden von den Waldzeller Vereinsmitgliedern bereits besichtigt. „Wir rechnen mit rund 6300 Lkw-Fahrten mehr, die nicht nur durch unsere Gemeinde, sondern viele weitere Orte rollen. Denn rund ein Drittel der Baureste soll aus dem Raum Salzburg angeliefert werden. Nachdem wir uns als Wohngemeinde sehen, tragen diese Entwicklungen nicht dazu bei, unsere Lebensqualität zu steigern“, erklärt Erler, der mit seinem Team auch die Sorge um das Grundwasser teilt. „Der Kobernaußerwald versorgt die gesamte Region mit gutem Trinkwasser. In einer Baurestmassendeponie dürfen laut Gesetz rund fünf Prozent verunreinigtes Material enthalten sein. Das wären etwa 50.000 Kubikmeter ölverschmutzter Boden, Dellwolle oder Wärmeschutzisolierung, die nur einen Meter über unserem Grundwasser zu liegen kämen,“ kritisiert Erler den ungünstigen Standort.

Unterstützung der Region

Mittlerweile gibt es aus den umliegenden Gemeinden wie Schildorn, Lohnsburg, Pramet oder Pattigham schon jede Menge Unterstützer. Auch der Gemeinderat in Waldzell hat sich einstimmig gegen die Deponie ausgesprochen. „Wir haben vom Land die Zusage, dass bis September keine Entscheidung fallen wird. Diesen Zeitraum wollen wir nutzen und unseren Lebensraum vor dieser Deponie schützen“, so Erler. Vorerst fordern die Gegner eine Umweltverordnungsprüfung, die gesetztlich erst ab einer Größe von 1 Million Kubikmeter verpflichtend ist. Die weiteren Schritte wird man sehen.

Quelle: meinbezirk.at: Waldzell: Schottergrube soll zur Baurestmassendeponie werden

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